Liebe Patientinnen,
ein schon vor der Schwangerschaft bestehender Diabetes mellitus oder ein Schwangerschaftsdiabetes, Gestationsdiabetes genannt, verursacht bei vielen Schwangeren Sorgen und Ängste. Man geht davon aus, dass bei mindestens 5% aller Schwangerschaften in Deutschland eine Zuckerstoffwechselstörung vorliegt. Die Überwiegende Anzahl der Schwangerschaften verläuft unkompliziert.
Seitdem der Suchtest auf Schwangerschaftsdiabetes für alle Schwangeren eingeführt wurde, kommt es nur noch selten vor, dass dieser sehr spät erkannt wird. Stark ausgeprägte und zu spät erkannte Stoffwechselstörungen waren lange Zeit eine Ursache für zum Teil schwere Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt.
Alle Schwangeren benötigen in der Schwangerschaft, vor allem in der zweiten Hälfte, mehr Insulin als vor der Schwangerschaft, um den Blutzuckerspiegel im gesunden Bereich zu halten. Kann der Körper die Produktion von Insulin (vor allem ab der 24. SSW) nicht ausreichend steigern, kommt es zu Schwangerschaftsdiabetes. Nach der Diagnose eines Gestationsdiabetes erhalten Sie bei Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt und den Diabetologischen Schwerpunktpraxen alle Hilfe und Unterstützung, um die Blutzuckerwerte zu senken. In den Diabetespraxen lernen Sie:
- Ihre Blutzuckerwerte selber zu messen und zu beeinflussen
- Ihre Ernährung gesund zu gestalten und an die individuellen Bedürfnisse Ihres Stoffwechsels anzupassen
- Dass sich Sport und Bewegung günstig auf den Stoffwechsel auswirken
- Die für Sie wichtigen Stoffwechselvorgänge in der Schwangerschaft, bei der Geburt und in der Stillzeit zu verstehen
Mit diesen Maßnahmen sind ausreichend gute Blutzuckerwerte bei den meisten Schwangeren erzielbar. Gelingt dies nicht, kann eine zusätzliche Therapie mit Insulin notwendig werden. Hierfür erhalten Sie in den Diabetes Schwerpunktpraxen intensive Schulungen und jede notwendige Unterstützung. Wir helfen Ihnen in unserem Netzwerk, trotz Stoffwechselstörung eine normale und komplikationslose Schwangerschaft und Geburt zu erleben.
Der Ultraschallspezialist hat in diesem Rahmen zwei Aufgaben:
- Bei schon vor der Schwangerschaft bekanntem Diabetes und erhöhten Blutzuckerwerten zum Zeitpunkt der Organbildung können mit einem Organfeinultraschall viele Fehlbildungen kontrolliert und ausgeschlossen werden. Die Beurteilung des normalen Wachstums Ihres Kindes und die Betreuung Ihrer Schwangerschaft erfolgt durch Ihre behandelnde Frauenärztin bzw. Ihren behandelnden Frauenarzt.
- Die spezialisierte Ultraschalluntersuchung ist dann besonders wichtig, wenn zusätzliche Risiken Vorliegen, oder wenn häufig erhöhte Blutzuckerwerte auftreten. In der erweiterten Ultraschalluntersuchung erkennen wir leichter, ob Ihr Kind sehr empfindlich auf grenzwertige Blutzucker reagiert. Dann wird die Blutzuckereinstellung darauf angepasst.
Bei Fragen und Sorgen können Sie sich auch an die Praxen des Netzwerkes wenden. Eine Übersicht der teilnehmenden Praxen finden Sie unter dem MenüpunktStandorte.