Ultraschalldiagnostik

Die Ultraschalldiagnostik ist eine begleitende Maßnahme in der Betreuung diabetischer Schwangerschaften. Bei einem Präexisten Diabetes ist eine frühe Fehlbildungsdiagnostik besonders wichtig, wenn der präkonzeptionelle HbA1c > 6% liegt. Während der Schwangerschaft liegt der Fokus auf der Überwachung des zeitgerechten Wachstums und der Erkennung zusätzlicher Risken, vor allem plazentarer Funktionsstörungen.

Der Ultraschall erfüllt dann zwei Funktionen:

1. Die Erkennung eines fetalen Hyperinsulinismus
2. Die Erkennung einer plazentaren Insuffizienz

Die Diagnose Gestationsdiabetes wird in der Regel zwischen der 24. - 28. SSW im Rahmen des Screenings festgestellt. Dann ist eine erste Beurteilung in einer pränataldiagnostischen Schwerpunktpraxis möglich. Um eine einheitliche Befundung zu garantieren haben wir folgende Punkte als obligat in die Arztbriefschreibung mit aufgenommen.

Standards:
- Anamnese mit Angaben zu: Insulinbedarf und Beurteilung der Blutzuckerwerte im Blutzuckertagebuch.
- Angabe des Entbindungstermins nach Frühultraschall.
- Fetometrie mit Angabe des Bauchumfangs in Perzentilen nach den Normkurven von Snijders 1994.
- Feto- und Uteroplazentare Doppleruntersuchung.
- Beurteilung der Fruchtwassermenge (Largest Pocket oder Vierquadrantenmethode).
- Ein weiterer Parameter zur Beurteilung der Stoffwechsellage: Myokarddicke, Hautdicke oder ein kardialer Funktionsparameter.
- Beurteilung des Gesamtbefundes: Liegt ein fetaler Hyperinsulinismus vor?
- Zeitliche Planung weiterer Ultraschallkontrollen.

Die Angabe der Perzentilen nach Hadlock folgt den Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die eine Adaption der Glukosezielwerte an Hand der Bauchumfangsmessung vorsieht.